Currywurst – Der deutsche Streetfood-Klassiker

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Currywurst mit hausgemachter Sauce

Die Currywurst gehört zu den bekanntesten deutschen Imbissgerichten und ist mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus berühmt. Sie wurde der Legende nach 1949 in Berlin erfunden, als Herta Heuwer in ihrem Imbiss in Charlottenburg eine Soße aus Ketchup, Currypulver und Worcestersauce kreierte. Schnell wurde das Gericht zum Symbol der jungen Bundesrepublik: günstig, deftig, sättigend – und mit einem exotischen Hauch durch das Curry, das damals noch etwas Besonderes war.

Heute gibt es zahllose Varianten: mit oder ohne Darm, fein oder grob, scharf oder mild, mit süßlicher oder rauchiger Sauce. Allen gemein ist die Basis: eine gebratene oder frittierte Bratwurst, die in Scheiben geschnitten und mit einer würzig-fruchtigen Tomatensauce überzogen wird, gekrönt von reichlich Currypulver.


Zutaten (für 4 Portionen)

Für die Wurst

  • 4 Bratwürste (klassisch fein, mit oder ohne Darm – je nach Vorliebe)
  • Etwas Öl zum Braten oder Grillen

Für die Sauce

  • 2 EL Pflanzenöl
  • 1 Zwiebel, fein gewürfelt
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt
  • 400 g stückige Tomaten (Dose oder frisch)
  • 4 EL Tomatenmark
  • 100 ml Orangensaft (alternativ Apfelsaft)
  • 2 EL Apfelessig
  • 2 EL Zucker oder Honig
  • 2 EL Worcestersauce
  • 2 TL Currypulver (mild oder scharf, nach Geschmack)
  • 1 TL Paprikapulver (edelsüß oder geräuchert)
  • ½ TL Cayennepfeffer oder Chilipulver (für Schärfe, optional)
  • Salz und Pfeffer

Zum Bestreuen

  • Reichlich Currypulver (zum Schluss frisch über die Wurst gestreut)

Beilagen

  • Pommes frites
  • Brötchen oder Baguette

Zubereitung Schritt für Schritt

1. Sauce ansetzen

In einem Topf das Öl erhitzen. Zwiebelwürfel und Knoblauch darin glasig dünsten, bis sie weich sind. Tomatenmark hinzugeben und kurz anrösten, dadurch wird die Sauce aromatischer.

2. Würzen

Mit Orangensaft ablöschen, stückige Tomaten hinzufügen. Zucker, Apfelessig, Worcestersauce, Currypulver, Paprika und ggf. Cayenne dazugeben. Alles gut verrühren und bei mittlerer Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen.

3. Sauce pürieren

Nach der Kochzeit die Sauce mit einem Stabmixer fein pürieren. Wer es rustikaler mag, lässt sie grob. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Tipp: Die Sauce darf ruhig kräftig im Geschmack sein – die Wurst braucht eine dominante Begleitung.

4. Wurst braten oder grillen

Die Bratwürste in einer Pfanne mit etwas Öl rundum goldbraun braten. Alternativ auf dem Grill oder im Backofen zubereiten. Wichtig: mittlere Hitze, damit die Würste nicht aufplatzen, sondern gleichmäßig garen.

5. Anrichten

Die Würste in mundgerechte Scheiben schneiden, auf Teller oder in typische Currywurst-Schälchen geben. Mit der heißen Sauce übergießen und großzügig Currypulver darüberstreuen.


Tipps und Varianten

  1. Saucenbalance: Die Sauce lebt vom Spiel aus Süße, Säure, Würze und Schärfe. Je nach Geschmack mehr Zucker (für Süße), Essig (für Säure) oder Chili (für Schärfe) zugeben.
  2. Fruchtige Note: Orangensaft ist klassisch, Apfelsaft macht die Sauce milder, Mango- oder Ananassaft sorgen für eine exotische Variante.
  3. Rauchig: Wer es rauchiger mag, verwendet geräuchertes Paprikapulver oder fügt ein paar Tropfen Liquid Smoke hinzu.
  4. Extrem scharf: Viele Imbisse bieten die Currywurst in Schärfegraden von 1 bis 10 an. Hier kann man mit Chilipulver, Sambal Oelek oder scharfen Saucen experimentieren.
  5. Wurstwahl: Klassisch ist die Bratwurst. Aber auch Krakauer, Rindswürste oder vegane Alternativen funktionieren hervorragend.
  6. Sauce vorbereiten: Die Sauce lässt sich problemlos 2–3 Tage im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.

Serviervorschlag

Traditionell gibt es zur Currywurst Pommes frites – knusprig, goldbraun und heiß. Alternativ passt ein frisches Brötchen oder ein Stück Baguette hervorragend, um die Sauce aufzutunken. In Berlin wird die Currywurst oft auf Papptellern mit kleiner Holzgabel serviert, was den Streetfood-Charme perfekt macht.

Für ein modernes Zuhause-Setup kann man die Wurst auf einem Holzbrett anrichten, die Sauce separat in einem kleinen Kännchen reichen und dazu handgeschnittene Pommes im Metallkörbchen servieren.


Fazit

Die Currywurst ist ein Paradebeispiel dafür, wie aus einfachen Zutaten ein Kultgericht entstehen kann. Sie ist kein feines Gourmetgericht, sondern ehrliches Streetfood, das alle Schichten verbindet. Die Kombination aus knusprig gebratener Wurst, fruchtig-würziger Sauce und duftendem Currypulver ist unschlagbar – ob am Imbissstand, im Stadion oder zu Hause.

Kein Wunder, dass die Currywurst eine eigene Fangemeinde hat, Museen und sogar Hymnen inspiriert hat. Wer sie einmal mit einer hausgemachten Sauce probiert, wird verstehen, warum sie bis heute Kultstatus genießt.

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