Paella Valenciana – Spaniens Kultgericht aus Valencia

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Paella Valenciana

Die Paella ist eines der bekanntesten Gerichte Spaniens und zugleich ein Symbol für die Kultur der Region Valencia. Ursprünglich war sie ein einfaches Bauernessen, das im Freien über offenem Feuer in einer breiten Pfanne – der paella – zubereitet wurde. Die Bauern verwendeten, was gerade verfügbar war: frisches Gemüse, Kaninchen, Huhn, manchmal Schnecken und natürlich Reis, der seit Jahrhunderten in den fruchtbaren Ebenen rund um Valencia angebaut wird.

Im Laufe der Zeit hat sich die Paella zu einem Festgericht entwickelt, das in vielen Varianten zubereitet wird – von Meeresfrüchte-Paella an der Küste bis hin zu vegetarischen Versionen. Die „klassische“ Paella Valenciana ist jedoch ein ländliches Gericht mit Fleisch, Gemüse und Safran, dessen gelbe Farbe zu ihrem Markenzeichen wurde.


Zutaten (für 6 Portionen)

Fleisch und Gemüse

  • 500 g Hühnerfleisch (Keulen oder Oberkeulen, in Stücke geschnitten)
  • 500 g Kaninchen (wahlweise durch mehr Huhn ersetzen)
  • 200 g grüne Bohnen (flache, breite Sorten sind typisch)
  • 150 g weiße Bohnen oder dicke grüne Bohnen (z. B. Butterbohnen)
  • 2 Tomaten, fein gewürfelt oder gerieben
  • 1 rote Paprika, in Streifen geschnitten
  • 100 g Artischockenherzen (frisch oder aus dem Glas, je nach Saison)
  • 2 Knoblauchzehen, gehackt

Reis und Flüssigkeit

  • 500 g Paella-Reis (z. B. Bomba oder Calasparra – kurzkörnig und saugfähig)
  • 1,2 Liter Hühnerbrühe
  • 200 ml Weißwein (optional)

Würzung

  • 1 kräftige Prise Safranfäden (alternativ Kurkuma für die Farbe)
  • 1 TL Paprikapulver (mild oder geräuchert)
  • Salz und Pfeffer

Zum Garnieren

  • 1 Zitrone, in Spalten geschnitten
  • Frische Petersilie

Utensilien

  • Eine breite, flache Paella-Pfanne (alternativ eine große flache Pfanne)

Zubereitung Schritt für Schritt

1. Fleisch anbraten

In der Paella-Pfanne etwas Olivenöl erhitzen. Die Stücke von Huhn und Kaninchen kräftig anbraten, bis sie rundherum goldbraun sind. Dabei entwickelt sich viel Geschmack, der später in den Reis übergeht.

2. Gemüse hinzufügen

Die grünen Bohnen, Paprikastreifen und Artischockenstücke zugeben und kurz mitbraten, bis sie leicht Farbe annehmen. Danach den Knoblauch und die Tomaten hinzufügen, alles gut vermischen.

3. Würzen

Paprikapulver über das Gemüse und Fleisch streuen, kurz anrösten (nicht verbrennen lassen). Safranfäden in etwas heißer Brühe einweichen und ebenfalls hinzufügen.

4. Reis einstreuen

Den Reis gleichmäßig in der Pfanne verteilen und unter Rühren kurz anschwitzen. Wichtig: Ab diesem Moment wird nicht mehr ständig gerührt, wie bei einem Risotto – die Paella soll eine gleichmäßige Schicht bilden.

5. Flüssigkeit angießen

Mit Weißwein ablöschen (optional) und danach die heiße Brühe gleichmäßig über den Reis gießen. Alles einmal durchmischen, damit sich die Zutaten verteilen, dann nicht mehr rühren.

6. Köcheln lassen

Die Paella nun bei mittlerer Hitze köcheln lassen, bis der Reis fast die gesamte Flüssigkeit aufgenommen hat (ca. 20–25 Minuten). Wichtig: Der Reis sollte am Ende körnig und nicht matschig sein.

7. Socarrat bilden

In den letzten Minuten die Hitze leicht erhöhen, sodass sich am Boden eine feine, knusprige Kruste bildet – das sogenannte socarrat. Diese Kruste ist eine Delikatesse und gilt als Zeichen einer gelungenen Paella.

8. Ruhen lassen

Pfanne vom Herd nehmen, mit einem sauberen Küchentuch abdecken und 5 Minuten ruhen lassen.


Tipps und Varianten

  1. Reissorte ist entscheidend: Bomba- oder Calasparra-Reis saugt viel Flüssigkeit auf, ohne zu zerfallen. Normale Rundkornreissorten können notfalls als Ersatz dienen.
  2. Safran richtig nutzen: Safran ist teuer, aber sein Aroma unvergleichlich. Ein paar Fäden in heißer Brühe reichen schon, um der Paella Farbe und Geschmack zu geben.
  3. Keine ständige Bewegung: Anders als beim Risotto bleibt die Paella nach dem Verteilen des Reises weitgehend unberührt – so entsteht die typische Struktur.
  4. Meer statt Land: In Küstenregionen wird die Paella oft mit Garnelen, Muscheln und Tintenfisch zubereitet – eine leckere, aber von der „Valenciana“ unterschiedliche Variante.
  5. Vegetarisch: Wer auf Fleisch verzichten möchte, nimmt statt Huhn und Kaninchen zusätzliche Gemüsesorten wie Zucchini, Auberginen oder Erbsen.
  6. Für viele Gäste: Paella wird traditionell in sehr großen Pfannen zubereitet, manchmal für Dutzende von Menschen. Sie eignet sich perfekt als Gemeinschaftsgericht.

Serviervorschlag

Die Paella wird traditionell direkt aus der Pfanne serviert. In der Mitte des Tisches platziert, greift sich jeder mit einem Löffel oder einer kleinen Kelle seinen Teil. Dazu reichen frische Zitronenspalten, die jeder nach Belieben über den Reis träufeln kann.

Als Beilage passt ein einfacher grüner Salat mit Olivenöl und Essig. Begleitet wird die Paella oft von einem Glas spanischem Weißwein oder Sangria.


Paella Valenciana ist weit mehr als ein Reisgericht – sie ist ein Stück spanischer Lebensart. Die Kombination aus kräftigem Fleisch, frischem Gemüse, aromatischem Safran und der besonderen Zubereitung macht sie einzigartig. Das Geheimnis liegt im Gleichgewicht: der richtige Reis, die passende Flüssigkeitsmenge, Geduld beim Köcheln und das unverwechselbare socarrat.

Ob im kleinen Kreis oder als Festessen für viele Gäste – eine selbstgemachte Paella vermittelt das Gefühl von Gemeinschaft, Sonne und mediterraner Lebensfreude.

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